Die DLRG Fockbek war im Sommer nicht nur als Wachdienst im örtlichen Freibad aktiv, wo sie ein Garant für die unfallfreie Saison war. Parallel bereitete sich das Team auf die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften vor. Diese fanden vom 26.-29.10.2023 in Hannover statt. Insgesamt nahmen 122 Vereine aus ganz Deutschland teil, die sich vorab für dieses Jahreshighlight qualifizieren mussten. Als amtierende Landesmeister gingen die Fockbeker mit der Mannschaft bestehen aus Zoey Detlefs, Emma Lutz, Paulina Johannsen und Anton Holstein ins Rennen.  

Die Fockbeker konnten sich in einem starken Teilnehmerfeld mit Platz 39 achtbar schlagen, dazu wurde die Mannschaft siebtschnellstes Team Deutschlands in ihrer Altersklasse.

Das Team musste den halben Tag warten, bis sie sich um 15 Uhr endlich im Stadionbad Hannover einschwimmen durften. Dabei wirkte besonders die beeindruckende Hallenkulisse auf alle ein, eine vollbesetzte Zuschauertribüne und ein deutschlandweit übertragener Livestream trieb die Nervosität ins beinahe Unermessliche.

In vier Disziplinen mussten Zoey, Emma, Paulina und Anton jeweils mit den besten Rettungssportlern Deutschlands messen, denn das Team hatte sich für den schnellsten Lauf qualifiziert. Somit waren der Druck und die Anspannung während des Wettkampfes extrem hoch.

Schon im ersten Wettbewerb, der 4x50m Rettungsstaffel, pulverisierten die Fockbeker den bestehenden Landesrekord um fast 10 Sekunden und schwammen in 2:30,56 als Vierte ins Ziel. Nach leichten Problemen im zweiten Wettbewerb, der 4x25m Puppenstaffel, konnte sich das Team in der Gurtretterstaffel wieder fangen und Platz 7 festigen. In der abschließenden 4x50m Hindernisstaffel holten alle nochmal mit Bestleistungen die letzten Reserven aus sich raus und finishten ihren Lauf ebenfalls auf Rang 5. Somit stand am Ende der hervorragende siebte Platz fest.

Trainerin Svenja Norden sagte zu dem Erfolg: „Die gute Vorplatzierung war für uns bereits eine Überraschung, daher galt als Ziel die Bestätigung unter den Top 10 des Feldes. Dass die Mädels und Anton dann sogar ihre Vorplatzierung verbessern konnten und solche Topzeiten raushauen würden, dazu fehlerfrei durch die anspruchsvollen Technikwechsel kommen – das hat schon echt geschockt!“

Team Manager Timo Norden ergänzte: „Eine erste Deutsche Meisterschaft ist für jeden Schwimmer immer etwas ganz Besonderes. Gleichzeitig kann man aber auch fast nur verlieren, denn man ist extrem aufgeregt und die zu schwimmenden Disziplinen sind technisch hoch anspruchsvoll. Ein Fehler in den Materialwechseln kann bereits über Sieg oder Niederlage entscheiden. Und obwohl wir insgesamt vier Tage in Hannover waren, fanden die Wettbewerbe der Mannschaften in nur zwei Stunden statt. Da musst du voll fokussiert und top eingestellt sein.“

In der Einzelkonkurrenz konnte Anton Holstein bereits am Freitag eine erste Duftmarke setzen. Nach seinen drei Disziplinen 100m Hindernisschwimmen, 50m Retten und 50m Retten einer Puppe mit Flossen konnte er neben zwei neuen persönlichen Bestzeiten auch einen neuen Landesrekord für sich verbuchen. Am Ende kam er auf einen sehr guten sechsten Platz unter den 32 Finalisten seiner Altersklasse.

Mit ihren hervorragenden Platzierungen trugen die Fockbeker auch maßgeblich zum dritten Platz von Schleswig-Holstein in der Landesverbandswertung bei. 

Der nächste Wettkampf lässt nicht lange auf sich warten. Bereits am 11. November steigt das Team, das neben Svenja und Timo Norden auch von Profi-Triathlet Lukas Schnödewind trainiert wird, bei den Landeseinzelstreckenmeisterschaften in Itzehoe erneut ins Becken und in den Kampf um die Medaillen ein.

Weitere Informationen zur Veranstaltung, Pressebilder etc. sind hier einsehbar: https://www.dlrg.de/mitmachen/rettungssport/wettkaempfe/50-deutsche-mehrkampf-meisterschaften/

Der Fockbeker Retternachwuchs zeigte sich beim Lifesaving- und Youngstar-Cup in Eckernförde nicht nur motiviert, sondern auch hartgesotten. Bei 15 Grad Wassertemperatur und starkem Wind aus Ost erkämpften sie sich beim ersten Freigewässerwettkampf der Saison vordere Plätze und Medaillen.

Neele Detlefs und Jonne Birkholz konnten jeweils ihre Beach Flags Konkurrenz dominieren und Gold gewinnen. Neeles ältere Schwester Zoey Detlefs holte sich Platz 2 im Surf Race (Brandungsschwimmen) und Bronze beim Board Race. Tom-Niklas Plicht konnte beim Surf Race ebenfalls Bronze gewinnen, hier holte Anton Holstein sich die Goldmedaille seiner Altersklasse. In der Taplin-Staffel gewannen Zoey Detlefs, Emma Lutz und Anton Holstein die Silbermedaille hinter dem Team aus Magdeburg.    

In der offenen Klasse starteten mit Oliver Wolst und Thea Fink zwei Sportler aus Fockbek. Dabei konnte Oli wenige Wochen vor dem Juniorenrettungspokal in einem erstklassigen Teilnehmerfeld Platz 9 im Surf Race und Platz 10 im Board Race erreichen. In der Disziplin Beach Flags konnte er das B-Finale erreichen und wurde hier 16. Thea Fink bestritt ihren ersten Freigewässerwettbewerb überhaupt und zeigte dabei bereits tolle Leistungen und das Potenzial für mehr.

Für Oliver steht am kommenden Wochenende ein Start in der Landesauswahl Schleswig-Holsteins an. Beim Junioren-Rettungspokal, einem Einladungswettbewerb der Landesverbände Deutschlands, wird er eine wichtige Rolle im Kampf um Punkte für die Gesamtwertung spielen.

Das Team geht neben einigen Trainingseinheiten nun in Richtung Sommerpause und wird hierbei den Wachdienst im Fockbeker Freibad unterstützen, bevor es Mitte Oktober zu den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften nach Hannover geht. Danach stehen die Landes-Einzelstreckenmeisterschaften in Itzehoe auf dem Programm, wo die Fockbeker erneut viele Landesmeisterinnen und Landesmeister stellen möchte.

„Ein kleines Dorf kommt ganz groß raus“

Was das Rettungssport-Team der DLRG aus Fockbek bei den über Himmelfahrt ausgetragenen Landesmehrkampfmeisterschaften im Rettungsschwimmen in Itzehoe vollbracht hatte, konnten viele der 9- bis 20-jährigen Schwimmerinnen und Schwimmer erst bei der Siegerehrung realisieren.

Mit 23 teilnehmenden AthletInnen, die sich von Januar bis März eine Qualifikation für den Landesvergleich erkämpft hatten, dazu mit vier Betreuern und fünf Helfern nahm das Team am Landesvergleich teil, bei dem es in Einzel- und Mannschaftswettbewerben um Geschwindigkeit und Präzision geht.

Dort konnten sie insgesamt 3 Gold-, eine Silber- und 4 Bronzemedaillen aus dem Itzehoer Schwimmbecken fischen. Nicht nur Platz 3 im Medaillenspiegel wurde so erreicht, sondern es wurde auch der dritte Platz der Gesamtwertung hinter den Seriensiegern aus Norderstedt und den zweitplatzierten Möllnern gewonnen.

Dabei war Fockbeks Gruppenstärke beachtlich und kaum hoch genug zu werten. Der Zweitplatzierte Verein DLRG Mölln war mit etwa 70, die Norderstedter sogar mit weit über 100 Aktiven angereist. Das beschauliche Fockbek hingegen stellte „nur“ 23 Athleten. Aber welche Wucht diese 23 Aktiven ins Becken brachten, machte selbst das erfahrene Trainerteam um Merten Lorenzen, Lukas Schnödewind, Svenja Norden und Timo Norden zeitweise sprachlos.

19 der 23 Teilnehmenden konnten mindestens eine Medaille gewinnen. Bis auf zwei Nachwuchsretter waren alle Teilnehmenden und Mannschaften der Fockbeker unter den TOP 5 des Landes!!! Kein anderer Club hatte eine bessere „Brutto-Teilnehmende zu Netto-Gewinner“-Quote.

„Uns fehlen noch immer die Worte“, so der Leiter Rettungssport, Timo Norden. „Wir konnten die möglichen Leistungen im Vorfeld durch Meldelisten und Trainingszeiten ein wenig prognostizieren. Aber im Rettungssport kommt es neben der Tagesform auch und vor allem auf technisches Können bei der Durchführung der anspruchsvollen Schwimmstrecken an. Auf Wechselfehler in den Staffeln oder falsches Halten der 40kg schweren Rettungspuppen folgen dann schnell auch mal Punktabzüge oder Disqualifikationen durch das Schiedsgericht. Diesen Faktor vorherzusehen, ist fast nicht möglich – alles kann passieren. Umso froher waren wir, dass alle Strecken reibungslos geklappt haben.“ In der Tat mussten die Fockbeker Rettungsschwimmer nur zwei Mal diese Strafpunkte in Kauf nehmen.

Als nächstes Ziel des Teams steht der Lifesaving-Cup am 10.06.2023 am Eckernförder Hauptstrand an. „Hier wollen wir einen guten Start in die Freigewässersaison finden“, so plant Norden. „Und ab September steht dann die Vorbereitung für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Hannover an.“